José Carreras nimmt in der Musikwelt eine herausragende Stellung ein. In Barcelona geboren, studierte er Musik in seiner Heimatstadt. Sein meteoritenhafter Aufstieg begann früh mit Debüts an den renommiertesten Opernhäusern und bei den größten Festivals der Welt, da- runter die Mailänder Scala Metropolitan Opera House in New York, die Wiener Staatsoper, das Londoner Royal Opera House, die Salzburger Festspiele, Verona.
José Carreras hat mit den berühmtesten Dirigenten zusammengearbeitet, darunter Herbert von Karajan (14 Jahre), Claudio Abbado, Riccardo Muti, Lorin Maazel, Riccardo Chailly, Leonard Bernstein und Zubin Metha sowie mit prominenten Bühenregisseuren wie Franko Zeffirelli, Jean Pierre Ponnelle, Giorgio Strehler, Luigi Comencini und Harold Prince.
Sein Repertoire umfasst mehr als sechzig Opern, wobei die folgenden besonders hervorzu- heben sind Andrea Chenier, La Bohème, Tosca, Werther, Don Carlo, Carmen, La Forza del Destino, I Pagliacci, L’Elisir d’Amore und Un Ballo in Maschera. Heute interessieren Carreras neue Werke. So war es Carreras, der die fast vergessene Oper Sly von Ermanno Wolf-Ferrari 1998 wiederentdeckte und in der er in den darauffolgenden Jahren die Rolle des „Sly“ grandios verkörperte. 2014 kehrte Carreras wieder in einer großen Opernproduktion auf die Bühne zurück.
Sein breitgefächertes Konzertrepertoire umfasst mehr als 600 Titel der unterschiedlichsten Gattungen. In letzter Zeit konzentriert sich Carreras vor allem auf seine Auftritte in den großen Konzertsälen der Welt, aber auch in Open Air Konzerten. So präsentierte er etwa auch das Programm Belle Epoque mit Werken von Leoncavallo, Puccini, Satie, Zemlinsky, Schreker und Tosti. Hiezu erschien auch eine vielbeachtete CD. Seine umfangreiche Diskographie umfasst über 160 Aufnahmen, darunter 52 komplette Opern, Oratorien sowie Zusammenstellungen populärer und klassischer Musik. Weltweit mit zahlreichen Gold- und Platin-Schallplatten sowie Grammy ausgezeichnet.
José Carreras spielte die Hauptrolle in mehreren Operverfilmungen für Fernsehen, Kino und Video, darunter La Bohème, Turandot, Carmen, Don Carlo, La Forza del Destino, Stiffelio, Fedora und Jerusalem. Was seine kinematografischen Aktivitäten angeht, so sind zwei Filme vor allen anderen zu nennen: Romanza Final, worin José Carreras das Leben von Julián Gayarre porträtiert, und A Life Story, ein Bericht über Herrn Carreras‘ Leben und Karriere. A Life Story (Geschichte eines Lebens) erhielt 1993 einen Emmy von der Academy of Arts and Sciences.
José Carreras erhielt zahlreiche hohe Auszeichnungen, darunter das Goldene Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Er erhielt 16 Mal den Ehrentitel Dr. h.c. sowie viele Auszeich- nungen wie den Diamantpreis des World Economic Forums, aber auch Auszeichnungen wie Bambi, Echo, Brit Award, Grammy, Grand Prix du disque, The Laurence Olivier Award und viele mehr. 1992 wurde José Carreras musikalischer Leiter der denkwürdigen Olympischen Spiele in Barcelona.
Die Konzerte der „3 Tenöre“, die von José Carreras gemeinsam mit seinen Kollegen Plácido Domingo und Luciano Pavarotti bestritten wurden, sind inzwischen legendär. Von einem weltweiten Publikum von über 2 Milliarden Menschen verfolgt, haben diese Konzerte die Welt der Oper in noch nie da gewesener Art und Weise bewegt.
1987 erkrankte José Carreras an Leukämie. Aus Dankbarkeit über die eigene Heilung gründete er unter dem Motto „Leukämie muss heilbar werden. Immer und jedem.“ von seiner Heimatstadt Barcelona ausgehend Stiftungen, die sich dem Kampf gegen Leukämie verschrieben haben. In Deutschland wurde 1995 die gemeinnützige Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. und anschließend die zugehörige Stiftung ins Leben gerufen. Um Spenden zu sammeln, lädt José Carreras jedes Jahr vor Weihnachten internationale und nationale Künstler in die José Carreras Gala ein. Mit über 100 Millionen Euro an Spenden ist die José Carreras Gala eine der langfristig erfolgreichsten Benefiz-Formate im deutschsprachigen Fernsehen. Allein in Deutschland konnten somit über 1000 Projekte finanziert, die den Bau von Forschungs- und Behandlungseinrichtungen, die Erforschung von Leukämie und ihrer Heilung sowie die Unterstützung der Arbeit von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen zum Ziel haben. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. ist Träger des DZI Spenden-Siegels, dem Gütesiegel im deutschen Spendenwesen.
José Carreras tritt jährlich in bis zu 50 Konzerten weltweit auf. Mehr als 70 Prozent des Jahres ist Carreras rund um den Globus engagiert. José Carreras tritt auch bei renommierten Fest- spielen regelmäßig auf. Er absolviert aber auch Konzerte mit großen Kollegen wie etwa mit Placido Domingo, Thomas Hampson, Bryn Terfel, Andrea Bocelli, Lang Lang, Agnes Baltsa, um nur einige zu nennen, aber auch mit jungen, vielversprechenden Künstlern. Wie sagt Carreras: „Singen ist mein Leben.“